Auszug des IR 92 aus Komotau 1914

Das k.u.k.

Infanterieregiment 92

Im Hintergrund: Der 92er Regimentsmarsch

Das Infanterieregiment 92 hat für Komotau eine besondere Bedeutung. Es war nicht nur das Stamm- Militär für Komotau, sondern auch sein Marsch "Aller Ehren ist Österreich voll" ist gemeinhin als Komotauer Marsch bekannt. Der Spruch des 92 er Regimentes war:

Nichts darf dem Regiment unmöglich sein und niemals für uns, 

nur für des Kaisers Ruhm allein

Das 92. Böhmische Infanterie-Regiment wurde auf allerhöchstem kaiserlichen Befehl vom 30. November 1882 am 1. Januar 1883 aus je einem Bataillon der Infanterieregimenter Erzherzog Wilhelm Nr. 12 und Nobili Nr. 74 in Theresienstadt aufgestellt.

92. I.R. Offiziere des XXVIII. M.B.

Oben ganz links: Ernst Helmich aus Neosablitz

Im Jahre 1922 sollte ein Denkmal nahe der Parksäle im Stadtpark errichtet werden. Das ist offensichtlich nie geschehen. Der Grundstein ist heute im Gebüsch versteckt.

Das Regiment hatte seit seiner Errichtung seinen Ergänzungsbezirk in Böhmen. Die Friedens- Garnisonen waren Theresienstadt und Josephsstadt. Das Ergänzungs- Bezirkskommando war in Komotau. Der Regiments- Inhaber war Generalinfanterieinspektor Feldzeugmeister Gustav Freiherr von König.

Bis Herbst 1886 war das Regiment im Friedensstand. 1887 fand ein Manöver in Elbeteinitz statt. 1887 wird Oberst Graf von Beroldingen Regimentskommandeur. 1890 Manöver in Münchengrätz. 1891 übernimmt Oberst Alfons Makowiczka da Kommando.  1892 Besichtigung durch Freiherr von König bei Komotau. 1894 Herbstübungen bei Theresienstadt.

Aufnahme im Juli 1914 in Sarajewo. Von links: Karl Walter, Adam Groll aus Schimberg und Josef Richter aus Kunnersdorf. Das Bild kam einige Tage nach Ausbruch des ersten Weltkrieges zu Hause an.

Im Ersten Weltkrieg war das Regiment 92 an der Ostfront und der Balkanfront. Es nahm 1914 am Herbstfeldzug gegen Serbien und Makedonien und 1915 am Mackensen- Feldzug  und am montenegrinischen Feldzug teil. 1916 war es an der Frühjahrsoffensive gegen Italien beteiligt. Das 2. Bataillon war in diesem Jahr in Südtirol als Verstärkung der italienischen Front eingesetzt.

 

Am 16. und 17. November 1917 überquerten Teile des 92er Regimentes die Piave und brachen in die feindlichen Stellungen ein. Dort gerieten Teile des Regimentes in italienische Kriegsgefangenschaft.

In der Junischlacht 1918 nahmen Teile des IR 92 an der Junioffensive teil, welche erfolglos verlief. Im Oktober und November 1918 verteidigten die 92er einen 1,5 Kilometer breiten Frontabschnitt bei Bergo Malanotte. Am 3.11.1918 erhielten die Truppen den Befehl, die Kämpfe einzustellen. Die Italiener machten Hunderttausende Österreicher an Kriegsgefangenen. Die Heeresleitung befahl den "Bewaffneten Rückzug". Über Linz, Passau, Regensburg und Eger kehrten die 92er heim nach Komotau. Am 17.11.1918 um 8:00 Uhr fuhr die 2. Staffel in unsere Stadt ein.

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Eidesleistung Landwehr Inf. Rgt. in Komotau 1914

Der Veteran Emil Kutt

Text des 92er Regimentsmarsches