Am Alaunsee in der Kaiserzeit. Kleines Bild: Hüttenbusch |
Die Sage vom Alaunsee Aus: Rotter, Josef (1953): Hundert Sagen aus den Sudetenländern- Habbel-Verlag, Regensburg |
In der nächsten Nacht tobte ein schweres Gewitter. Trotzdem machte sich Grohmann auf die Suche. Erst ein schrecklicher, greller Blitz ließ ihn die Stelle, auf der die Zwerge gearbeitet hatten. Herzhaft begann er zu graben und stieß auch bald auf den verheißenen Schwefel und auf Alaun. Am gleichen Tage noch zeigte er seinen Fund der Bergbehörde in Sebastiansberg an. Hierauf erhielt er vom Erbherrn von Komotau, Johann von Weitmühl, die Rechte und Vorrechte, die zum Betriebe des Bergwerks notwendig waren. Und nun begann ein reges Leben im Eichenhain. Grohmann wurde sehr reich und sein altes Mütterlein erlebte frohe Tage. Auch der ganzen Umgebung gereichte der Bergwerksbetrieb zum Segen.
Die späteren Besitzer aber ergriff eine arge Gier und sie beuteten das Bergwerk habsüchtig aus. Eines Tages stießen sie auf einen mächtigen Erzgang, aber beim Weitergraben auch auf eine Quelle. Trotz der Warnung eines alten erfahrenen Bergmanns drang man weiter vor. Das Wasser stieg in den Gängen von Stunde zu Stunde immer höher, bis es in mächtigem Schwall schließlich die Tiefe des ganzen Tagbaues füllte. So entstand der jetzige Alaun- oder Hüttensee. Keine Pflanze sprießt, soweit die herben Fluten seine Gestade benetzen, kein Wassergetier kann darin gedeihen. Aber für die Stadt Komotau ist er zum landschaftlichen, zum Gesundheit und Lebenslust spendenden Kleinod geworden.