kult11.JPG (20468 Byte)

 

Walter Kult

Ein Leben für den Heimatkreis Komotau

Vom  Internetteam Hedwig Gemmrig

und Helmut Mürling              

Walter Kult wurde am 30. Mai 1922 in Komotau geboren. Die Kults waren in Komotau und Oberdorf angesehene Familien. Walter besuchte in seiner Heimatstadt das Gymnasium und die Lehrerbildungsanstalt. Er engagierte sich währenddessen in der Jugendbewegung Staffelstein. Keine 20 Jahre alt, mußte Walter Kult einrücken.

Nach 1946 fand er seine Familie in Mühlheim/Main wieder. In Sulzbach / Main trat er seinen Beruf als Lehrer an der Volks- und Hauptschule mit landwirtschaftlicher Berufsschule an. Hier tat sich Walter Kult besonders mit der Erarbeitung moderner Theorien für den schulischen Schwimmunterricht hervor. Kult bildete auch Junglehrer für den Schulsportunterricht aus.

Nach einem halben Jahrzehnt wechselte Walter Kult in die freie Wirtschaft und war bis zum Erreichen seiner Altersgrenze dort tätig. Als Prokurist einer metallverarbeitenden Firma konnte er internationale Erfahrungen sammeln.

Seine ganze Kraft  setzte Walter Kult in die ehrenamtliche Tätigkeit für seine sudetendeutsche Heimatgruppe. Die Schwerpunkte dieser Tätigkeit lagen in der kulturellen Arbeit für den Heimatkreis Komotau. Die Organisation der Rahmenveranstaltungen für den Heimatkreis waren in den ersten Jahrzehnten von seinem Gestaltungswillen und seinen Ideen geprägt.

Darüber hinaus schuf er den Entwurf von zwei Erinnerungsmalen in der Patenstadt Erlangen, nämlich das Ehrenmal an der  Adalbert Stifter Schule und die Blumenuhr. Letztere ist eine Nachbildung der Komotauer Blumenuhr vom Stadtpark. Auch die Gestaltung der Komotau- Münze in Gold und Silber und von Ehrenplaketten und Ehrenurkunden waren das Werk Walter Kults.

 

 

Die Erlanger Blumenuhr

Das Ehrenmal an der Sieglitzhofer Straße in Erlangen

Besondere Höhepunkte erreichte Walter Kults Schaffen im Schreiben von Zeitungsartikeln in unserer Heimatzeitung. Es gibt keine Ausgabe der Heimat- Chronik in den letzten Jahrzehnten, in der er nicht mit Freude und Eifer Artikel für seine geliebte Heimat verfaßte.  Nicht unerwähnt soll die Mitarbeit bei der Komotauer Zeitung in der Werkstatt des Zeitungsgründers Sepp Seifert sein. Walter Kult schuf das erste Heimatblatt unserer heimatvertriebenen Komotauer, "Das junge Komotau " , dem Vorläufer unserer heutigen Heimatzeitung. Darüber hinaus erstellte Kult, unterstützt vom Komotauer Maler Karl Heinz Wagner, eine Broschüre über die Ortschroniken der Städte und Dörfer des Komotauer Bezirkes.

kult14.jpg (9698 Byte)

Walter Kult liest  in der Galerie Karl Heinz Wagners aus seinen Werken

kult13.jpg (13856 Byte)

Die aufmerksame Zuhörerschaft

In seiner schriftstellerischen Tätigkeit  schuf Walter Kult mehrere Lyrikbände, das Prosa- Werk "Die Königin des Lebens" widmete er seiner Mutter. Erwähnenswert sind noch die "Die Schicksalsbrücken" und das Hörspiel des Bayerischen Rundfunks " Der Glockensturm". Im Markgrafentheater in Erlangen wurden 1963 Kults  "Anfang der königlichen Stadt Komotau" und 1972 "Vier Perlen aus dem Herzland Böhmen" aufgeführt. Insgesamt waren es 15 Gestaltungen und Veröffentlichungen.

Im Hessenlande war Walter Kult Mitbegründer des "Ring heimattreuer Komotauer", welcher heute noch besteht und von seiner Frau weitergeführt wird.

Walter Kult war verheiratet mit Anneliese Heckel, selbst Komotauerin, aber geboren in Weipert.  Frau Kult engagiert sich noch jetzt in der kulturellen Arbeit unseres Heimatkreises und ist Mitglied im Vorstand des "Fördervereins Mittleres Erzgebirge- Komotauer Land e.V.

In den letzten Jahren seines Lebens erkrankte Walter Kult schwer. Er verstarb am 4. Januar 1999.