Neosablitz mit Blick zum Erzgebirge Aquarell von Karl Heinz Wagner |
Der Russbuttenmann (Rousbuttnbou) Erzählung von Ed. Wagner 1934 Lied: Bin i niet e scheina Rousbuttnbou Satz: Anton Enders |
Ich sehe sie noch vor mir, die armseligen Menschen, wie sie vor dreißig und mehr Jahren die Ortschaften unseres Erzgebirges durchwanderten, um ihre stäubende, schwarze Ware- Ruß- abzusetzen. | |
Sie kamen im Sturme des Herbstes, im Froste des Winters und in der Hitze des Sommers in zerlumpten, beschmierten Kleidern, überall von den Hunden bös empfangen und von Dorfpolizisten und Grenzwächtern schief angesehen. |
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"Brauchts an Ruß ?" Zeichnung: K.H.Wagner |
Die beste und dauerhafteste Farbe erhielt man, wenn die Kalkmilch mit Ruß angestzt wurde. Das war eine Lieblingsbeschäftigung der Kinder. Es gibt außerdem verschieden Festlichkeiten, bei denen sich Burschen und Madeln das Gesicht mit Ruß beschmieren. Bei Paschern und Raubschützen spielte Ruß ein wichtige Rolle. |
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Im Hüttenraum stand der Rußofen, ein ziemlich langer, auf den Erdboden aufgemauerter Kanal von einem Meter Durchmesser. Vorn lag die Feuerung. Im hinteren Ende bog der Kanal rechtwinkelig in die Höhe und mündete schließlich in einen Kamin. Der rückwärtige Teil war die eigentliche Rußkammer. Hier hing der Rußsack oder das Rußtuch, in welchem sich der Ruß abstzte. Er wurde von Zeit zu Zeit mit einer Rute abgeklopft und unten durch ein Türchen heraus genommen. |
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Nachgebildete Ruossbuttn von der Eghalanda Gmoi Vöhringen |