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         Heimatkreisbetreuer            Herbert Schmidt

1910-1997

Nachruf aus der Komotauer Zeitung April 1997

von Walter Kult und Kurt Stoupa

 

Herbert Schmidt war der erste Heimatkreisbetreuer des Heimatkreises Komotau. Am 7.4.1910 in Komotau geboren, legte Herbert Schmidt nach Volksschule und Gymnasium an der Höheren Staatsgewerbeschule seiner Heimatstadt die Technische Reifeprüfung ab und war bis 1933 Student der Technischen Hochschule in Prag. Die schwierige Wirtschaftssituation jener Zeit verhinderte seinen sofortigen Eintritt in eine berufliche Laufbahn. Er begann seine Tätigkeit im Bund der Deutschen. 1939 wurde Schmidt Leiter des Kulturamtes der Stadt Komotau.

1940 zum Wehrdienst eingezogen, wurde Schmidt im April 1945 als Angehöriger der 21. Panzerdivision schwer verwundet. Der Verlust eines Beines brachte schwere Einschnitte in sein weiteres Leben.

Dem Schrifttum ergeben, schrieb er nach dem Krieg seinen "Wanderbrief". Aus diesem entwickelte sich die Komotauer Heimatkreiskartei. Aus "den Quellen der Heimat", ab 1947 vervielfältigt, ergab sich dann der gedruckte Heimatbrief "Heimat- Chronik des Heimatkreises Komotau". Die Schrift "Sudetenland- Heimatland" leitete über zur "Sudetendeutschen Zeitung." Dr. Lodgmann von Auen , der erste Sprecher der Sudetendeutschen nach der Vertreibung, wurde für ihn zur Leitfigur bei der Durchsetzung seiner Konzeption in der SL Arbeit. Am 16.1.1949 legte Schmidt den Entwurf der Satzung des Landesverbandes Bayern vor. Er forderte "Landsmannschaften" als Körperschaften des öffentlichen Rechts, Volksgruppenkataster der Vertriebenen, und war Mitbegründer der Sudetendeutschen Jugend.

Schmidt war führend in der Begründung des Sudetendeutschen Sozialwerkes e.V. , innerhalb dessen durch seine Initiative die Begegnungsstätte Hohenberg/ Eger und Heiligenhof/ Bad Kissingen entstanden.

Von 1950 bis 1957 war Herbert Schmidt der erste Heimatkreisbetreuer des Heimatkreises Komotau. Damit legte er die Grundsteine für die Vertriebenen aus dem Kreis Komotau.

Viel Fruchtbares gestaltete Herbert Schmidt von 1964 bis 1976 im Haus Sonnleite, Gästehaus Hadina und Adolf Webinger- Haus. Seine Gattin Ingrid trug als Leiterin diese Schullandheimes viel zur Wiederbesinnung auf die deutsche Geschichte bei.

Viele Berufungen, Ämter und Ehrungen sind Anerkennung seiner Arbeit. Herbert Schmidt ist Inhaber der "Rudolf- Lodgmann- Plakette", der "Adalbert Stifter- Medaille" und des "Ehrenbriefes der Sudetendeutschen Landsmannschaft".

Herbert Schmidt war immer ein Rufer zu Einigkeit, Recht und Freiheit. Sein Lebensinhalt war die Arbeit für die Sudetendeutschen Volksgruppe. Vieles wird auch in Zukunft an ihn erinnern.

Am 20. Feber 1997 verstarb Herbert Schmidt.