Fotoalbum von Neosablitz

Text und Fotos von Hedl Gemmrig- Helmich.

Unser, mein geliebtes Heimatdorf am Assigbach, wie wir es bis 1945 erlebt haben.Der größte Teil des Ortes ist verschwunden, weil seine Menschen verjagt wurden. Diese Menschen hatten die Orte in Jahrhunderten aufgebaut und mit allen friedlich zusammen gelebt. Kein Krieg ging je von den Sudetendeutschen in die Geschichte ein.

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Dorfmitte, links am Bach das Herr- (Patek)- Gasthaus mit Dorflinde, dahinter die Höfe Peinelt und Willmann. In der Mitte die Reihenhäuser mit Stirnseite. Rechts, nicht sichtbar, die Dorfstraße, die vom Kreuzl kommt und über die Brücke zum Meierhof führt.

Diese Reihenhäuser, fotografiert vom Vorplatz beim Hof Willmann. Die Reihenhäuser gehörten bzw. bewohnten die Familien Plitz, Rohr und Schuster. Die gesamten Häuser waren vollständig mit einem riesigen, gewölbten Keller untermauert. Hier hatte schon in früheren Jahren der Meierhof seine Vorräte (Erdäpfel) eingelagert, da diese Anhöhe vom alljährlichen Hochwasser nicht heimgesucht wurde und kein Grundwasser vorhanden war.

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Direkt am Assigbach gelegen und gegenüber dem Haus meiner Großmutter das Anwesen von Reichel (Ziegenhalter) und davor das Höfer Haus. Nicht sichtbar das Anwesen Aschenbrenner, am Weg nach Pritschapl.

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Bild oben und Bild rechts: Ländliche Idylle am und im Assigbach. Im Hintergrund der Meierhof und die bäuerlichen Anwesen Fischer und Leidl.

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Gehen wir am Meierhof weiter in die Felder auf der "Schweren Seite" kommen wir zum "Ruhstein",und einem daneben stehenden prächtigen "Steinkreuz" auf dem Fuhrweg Pritschapl- Bielenz. Links sieht man St. Matthäus in Pritschapl und den Schornstein der Zuckerfabrik.

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Drei wahre Freunde, die in Neosablitz geboren und aufgewachsen sind. Von links: Plitz Peppi, leider früh gestorben, Franz Herr; Vater unseres Heimatschriftstellers Bruno Herr und mein Onkel Ludwig Helmich, der schon in jungen Jahren alles fotografierte und der mir ein guter Lehrer war.
Blick vom feingeschotterten, gepflegten Gehweg (auch für Radfahrer), der die Ortsteile Horschenz- Nesams verband, auf die Herr- Wiese am Assigbach. Hier befand sich auch bis 1938 die Heimstatt des ATUS beim Gasthaus Herr. Zu sehen das Eingangstor zum Gelände, der Birnbaum mit Rundbank, strohgedeckte Scheune und im Hintergrund die Bauernhöfe Fischer und Leidl. Und auf dem Gehweg unser Rolf.

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Letztes Kreisturnfestdes ATUS 1938 in Neosablitz mit Turnern aus Horschenz, Neosablitz, Bielenz, Eidlitz, Tschern, Wodierad. Vorturner mein Vater Karl Helmich und Ed Rudolf.
Sonntags unterwegs in der Allee, unserem Park, unter prächtigen Eichen auf gepflegten Wegen. Aufnahme aus den 30er Jahren. Immer wieder erstaunt, wie unsere "Dorfleute" gut angezogen und gepflegt zu sehen sind. Anzug, Krawatte oder Fliege, mit Schirm und  Melone. Die Damen in modernem Anziehzeug.

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Dieses Foto entstand in den letzten Tagen in der geliebten Heimat. Die einstige gewachsene Dorfgemeinschaft wurde gewaltsam zerrissen und zerstreut. Nur noch die beiden Madln Traudl und Margit leben heute noch.
Solche prächtige Eichen waren in unserer Allee zu finden. Diese hier stand an der Schwarzen Brücke. Foto 1943 zeigt meinen Bruder Karli und Rolf den Schäferhund.

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Unsere Jüngsten, der Kindergarten, macht einen Ausflug in die Allee. Ruhepause nach dem Tollen im Schatten deutscher Eichen, gepflanzt von unseren Urahnen.
Der Schulweg für unsere Horschenz- Nesamser führte nach Pritschapl, vorbei an den großen Linden hinter der Aschenbrenner- Wiese, der Assigbach war an dieser Stelle zum Greifen nahe, und weiter ging es meist quer auf dem Wiesenweg zum Hönlgassl. Hier am Hönlgassl war 1939 ein großes Mohnfeld und mitten drin steht unsere Anselm Friedl dem Fotografen Modell.

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Geheimnisvoll und dennoch vertraut war es im Garten meiner Großmutter und meines Onkels. Mein Lieblingsspielplatz war die Burg und mein treuer Bewacher Rolf war immer zugegen. Jahre später, um ihn nicht bei der Vertreibung allein zurück lassen zu müssen, hat ihn die Familie eingeschläfert und in diesem Garten beigesetzt. Schon in den 60er Jahren war alles nieder gerissen und nichts zeugt mehr von dem einstigen Leben.