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Die neu renovierte Kapelle von Sperbersdorf

Sperbersdorf

1477 - heute

(Hradecna)

  • Im Komotauer Grundbuch 1477/79 unter "Sperberßdorff" erwähnt. Es ist allerdings nicht festzustellen, ob nicht auch der  Raubvogel "Sperber", von denen im Erzgebirge nicht wenige hausen, benannt wurde.

  • Der Wald und die Landwirtschaft waren die Lebensgrundlage für die Einwohner. Man erntete Roggen, Hafer, Gerste, Kartoffeln und Kraut. Wegen der geschützten Lage gediehen besonders Äpfel. An Vieh wurden Rinder, Schweine, Ziegen und Geflügel gezogen.Für die Wasserversorgung Sperbersdorfs sorgten 2 gefaßte Quellen. Der Sammelbehälter faßte etwa 20 cbm, die Ergiebigkeit betrug 8,5 Minutenliter, die Länge des Leitungsnetzes ca. 1,3 km. Im Jahr wurden etwa 5000 cbm verbraucht. In den Sommermonaten mußten zeitweise Sperrmaßnahmen wegen zu geringer Ergiebigkeit getroffen werden. Es gab aber noch 6 Ortsbrunnen. Die Wasserleitung wurde 1901 gebaut.

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  • Die Kapelle war zu Ehren "Mariä Empfängnis" geweiht. Der Jahrestag am 8. Dezember wurde als "Sperbersdorfer Fest" alljährlich begangen. Morgens besuchte man den Gottesdienst in Quinau, am Abend wurde durch den Jugendbund ein Theaterstück in Langers (Stern´s) Gasthaus aufgeführt, das häufig von den Bewohnern der anderen Kirchgemeinden mitbesucht wurde. Die Glocke wurde 1923 angeschafft, nachdem in 1. Weltkrieg die Vorgängerin abgeliefert werden mußte. Sperbersdorf galt als sehr gläubige und religionsbewußte Gemeinde; manche Sperbersdorfer ergriffen den Ordensberuf. Dietmar Hauschild ( Michl- Pater) wurde am 11.7.1909 in Leitmeritz zum Priester geweiht.

In den Orden der "Schwestern vom heiligen Kreuz" traten ein: Maria Zein, Olga Zein und Berta Bertl. Sie alle übten eine segensreiche Tätigkeit im Dienste des Nächsten, vorwiegend in Krankenhäusern aus. Olga Zein ist am 2.7.1945 in Eger verstorben. Bereits 1898 gründeten die Sperbersdorfer eine "Freiwillige Feuerwehr Sperbersdorf". Beim Brand am 23.5.1937 wurde das Wohnhaus von Ernst Zein Nr. 26 ein Raub der Flammen. 

  • Die Motorspritze aus Platten konnte die angebaute Scheune aber retten. Daraufhin wurde auch in Sperbersdorf eine Motorspritze angeschafft. Sie kostete bei der Fa. Flader, Weipert 35 000 Kronen.

  • Die Gemeinde war mit Fahrwegen mit den Ortschaften Platten, Petsch, Schergau. Quinau und Rodenau verbunden und hatte Anteil am Grundtal (Kohlrund mit Lohberg), an dem "Pirkner" und "Schergauer" Grund. Es bestanden eine Kapelle und mehrere Kreuze. Die Gesundeitsbetreuung erfolgte aus Komotau und Görkau. Sperbersdorf gehörte zum Postamt Platten.

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Gasthaus Kuhn

Einwohner 1939: 147

Ortsplan Sperbersdorf