Der heilige Victor auf der Dreifaltigkeitssäule in Komotau

Der heilige Viktor, Stadtpatron Komotaus

Papst Viktor I (189-198)

aus einer Heiligenchronik

Das  Fest der heiligen Viktor wird am 28. Juli eines jeden Jahres gefeiert. In Komotau war es der Sonntag danach. Die Reliquie des Heiligen wurde von Kardinal Salerno aus den römischen Katakomben am 19.8. 1725 nach Komotau gebracht und in einer dreitägigen Feier auf der Epistelseite des Presbyteriums in einem silbernen Reliquiar in der Ignatiuskirche beigesetzt.

In der Liste der Päpste wird Viktor I als der 13. Nachfolger des hl. Petrus genannt. Seine Regierungszeit von 189- 198 war eine politisch unruhige Phase der vorkonstantinischen Epoche, in der immer wieder Christenverfolgungen durch die römischen Kaiser stattfanden.

Neben diesen äußeren Schwierigkeiten hatte die Kirche mit inneren Auseinandersetzungen zu kämpfen. Das Osterfest wurde auf den Sonntag nach dem 14. Nisan ( 7. Monat des jüdischen  Kalenders) festgesetzt. Papst Viktor I setzte sich auch gegen andersdenkende Lehren der Kirche durch und exkommunizierte deren Lehrer.

Viktor I starb im Jahre 199 in Rom. Nach anderen Berichten wurde er unter Kaiser Severus zu Tode gemartert.

Das älteste Bild Viktor I dürfte das Medaillon der Papstreihe in der römischen Kirche S.Paolo fuori le mura (St. Paul vor den Mauern) sein. Spätere Gemälde zeigen ihn mit Tiara, Kreuzstab und Buch. In Komotau ist er auf der Dreifaltigkeitssäule als Jüngling dargestellt. Er war ein sehr beliebtes Thema für die hiesigen Künstler.

Neben Komotau ist Viktor I auch Patron Roms und Fürsprecher der Tradition.