Der Assigbach 

Der Assigbach

Bearbeitet von Hedwig Gemmrig und Helmut Mürling

Text und Melodie : Sprach der Knabe zu dem Bächlein

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Der Assigbach beim Otterstein

3. Grundmühle im Herbst 2004. Inzwischen wurde sie "platt" gemacht.

...und der Bach rauscht vorbei, als wäre nichts gewesen !

Der Assigbach bei der 1. Grundmühle

 

Der Assigbach ist der größte und längste Bach des Komotauer Bezirkes. Er entspringt zwischen dem 990 m hohen Haßberg in 870 m Höhe und dem Hinteren Glasberg des Sonnenberger Revieres. Er fließt- mit Ausnahme des Quelllaufes- in südöstlicher Richtung der Eger zu. Nach älterer Literatur soll der Assigbach eine gemeinsame Quelle mit der nach Norden fließenden Schwarzen Pockau besitzen. Diese "Flußgabelung" mag früher einmal bestanden haben. Erhebungen aus dem frühen 20. Jahrhundert bestätigen dies aber nicht mehr. Der Assigbach hat mit der Schwarzen Pockau lediglich ein gemeinsames Quellgebiet in der tischplanen Hochebene im Moorgebiet des Sonnenberger Revieres. Beide Flüsse führen deshalb das charakteristische bräunliche Moorwasser, nach dem die Schwarze Pockau sogar ihren Namen hat. Nach Vereinigung mit dem aus dem Neudorfer Revier kommenden Fuchsbach (Hallenbach) nimmt er unterhalb des Ottersteines seine endgültige südöstliche Richtung ein.

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Dritte Grundmühle, jüngere Aufnahme

 

Von hier bis zur 3. Grundmühle hat der Assigbach zwischen steilen Abhängen ein bedeutendes Gefälle. Bei der 3. Grundmühle (Gröllmühle) mündet links der Neuhauser Flößbach  ein. Letzterer hat vorher die Komotauer Talsperre durchflossen.

Jetzt nimmt das schönste Erzgebirgstal, das ich kenne, das Grundtal den Assigbach auf. Rechts mündet später der Krimabach ein, dessen Quellen bei Neudorf/ Sebastiansberg liegen. Bei der 2. Grundmühle nähert er sich der Gebirgsbahn nach Weippert und Reizenhain. Bei der 1. Grundmühle steht das bekannte Schmidt- Denkmal, benannt nach dem 1. Vorsitzenden des Erzgebirgsvereins.

Am Ende des Grundtales erweitert sich die Landschaft zu einer blumigen Au. Der Bach eilt Oberdorf zu. Früher überquerte man den Bach auf der steinernen Brücke unterhalb der Barbarakirche, die Anfang des 20. Jahrhunderts vom Hochwasser weggerissen wurde.

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Die steinerne Brücke in Oberdorf

Der Nepomuk steht auf der oberen Brücke. Hier hat der Bach die Ebene erreicht. Sein braunes Wasser ist charakteristisch für ihn.  Trotz alldem ist er ein sauberer Bach. Zur Linken passiert er die Mauer des alten Gymnasiums. Am Schieferhof vorbei durch die untere Brücke, die auch ein Nepomuk ziert, fließt der Assigbach nun hinaus aus der Stadt Komotau, nach Eidlitz. Dort fließt dem Assigbac das von Michanitz kommende "Wilde Bachl" zu.

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Der Assigbach fließt der Bezirkshauptstadt Komotau zu. An der Sandgasse bildet er in seinem Graben eine malerische Kulisse.

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Johannes Nepomuk steht auf der oberen Brücke....

 

....und auf der unteren Brücke am Schieferhof

Melodie: Im schönsten Wiesengrunde  

Sein Bett sind grüne Wiesen, die Weiden und Erlen an seinem Ufer markieren ihn drunten im Tal. So kommt er Pritschapl entgegen und die Kirche St. Matthäus oben auf dem Kirchberg begrüßt ihn als erstes, bevor er den Ort im Unterdorf durchschneidet und seinen Lauf Neosablitz zuwendet.

Pritschapl

Unser "Boch" verweilt auf diesem Wege, er hat es nicht eilig. Er macht einen ausholenden Bogen, als wollte er sich verabschieden.

Bevor er inmitten von Wiesen Neosablitz erreicht, können wir ihn am Schulweg bei den großen Linden beinahe anfassen. Hier stößt er sich am erhebenden Gelände und der zahme Assigbach erwidert die ihm aufgezwungene Laufänderung mit hörbarem Wellenschlag.

Ja, er kann richtig wild werden, wenn im Frühjahr die Schneeschmelze beginnt und seine Wasser aus dem Erzgebirge heranrollen. Dann heißt es fast jedes Jahr  " Land unter" in Neosablitz, wie die Fotos von 1933 zeigen.

Tragische Stunden in Neosablitz. Der Bach tritt über die Ufer. Hochwasser 1933 bei Gasthaus Herr.

Hochwasser 1933

 

Die "Allee"

Doch dann kehrt er wieder in sein Bett zurück und hinterlässt auf den Wiesen sein Strandgut. Regelrechte Sandbänke wie kleine Dünen hat er angeschleppt und gebaut.

Unser Assigbach, sein typischer Geruch (etwas Essig, Teer, Alaun ist uns eingeprägt) verlässt nun "Nesams" in Richtung Horschenz, rechts durch die Herr-Wiese, Tummelplatz der bekannten Lausbuben vom Assigbach, und links die Wiesen zur Allee. Wie in allen Orten am Assigbach, so auch hier, tut er Nützliches und versorgt einen abzweigenden Mühlgraben mit Wasser für eine Mühle.

 

Gleich hinter Horschenz, vereinigt sich die Hatschka, die bei Domina entspringt, durch den Ranzengrund fließt und Sporitz, Trauschkowitz und Tschern berührt, mit dem Assigbach.

Einer der schönsten Plätze am Assigbach ist in der Allee, ehemaliger Fasanengarten, Forsthaus und gepflegte Spazierwege, unter uralten Eichen und Buchen, entlang des Assigbaches bis nach Bielenz.

Schließlich ist der Assigbach noch Gast in Wodierad, Skyrl und Salesel. Danach verläßt er unseren Komotauer Bezirk und mündet bei Postelberg in die Eger.

"De Wilenzer Wihr"